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01.11.2022 | 08:00 Uhr

Importpreise im September 2022: +29,8 % gegenüber September 2021 / Erster Rückgang der Importpreise gegenüber dem Vormonat seit April 2020

WIESBADEN (ots) -

Importpreise, September 2022

+29,8 % zum Vorjahresmonat

-0,9 % zum Vormonat

Exportpreise, September 2022

+16,8 % zum Vorjahresmonat

-0,6 % zum Vormonat

Die Importpreise waren im September 2022 um 29,8 % höher als im September 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hatte die Veränderungsrate im August 2022 gegenüber dem Vorjahr noch bei +32,7 % gelegen, im Juli 2022 bei +28,9 %. Gegenüber dem Vormonat August 2022 fielen die Importpreise im September 2022 um 0,9 %. Das war der erste Rückgang im Vormonatsvergleich seit April 2020.

Starker Preisanstieg nach wie vor auf Energiepreisentwicklung zurückzuführen

Hauptverantwortlich für den starken Anstieg der Importpreise im Vorjahresvergleich waren weiterhin die hohen Preissteigerungen für den Import von Energie. Energieeinfuhren waren im September 2022 um 135,1 % teurer als im September 2021, verbilligten sich aber gegenüber August 2022 um 4,0 %. Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist weiterhin vor allem durch die starken Preissteigerungen bei importiertem Erdgas begründet. Diese Preise lagen im September dreieinhalb Mal so hoch wie im September 2021 (+252,0 %). Gegenüber August 2022 fielen sie aber um 3,0 %.

Elektrischer Strom kostete im September 2022 an den Börsen 172,1 % mehr als ein Jahr zuvor (-25,0 % gegenüber August 2022).

Die Preise für importierte Steinkohle lagen 128,4 % über denen von September 2021. Gegenüber August 2022 sanken sie um 11,7 %.

Erheblich teurer als vor einem Jahr waren außerdem Mineralölerzeugnisse mit +65,1 % und Erdöl mit +52,5 %. Auch hier sanken die Preise gegenüber dem Vormonat: bei Mineralölerzeugnissen um 1,6 % und bei Erdöl um 3,0 %.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im September 2022 um 13,0 % höher als im September 2021 und 0,2 % höher als im August 2022. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 27,6 % über dem Stand des Vorjahres (-0,7 % gegenüber August 2022).

Höhere Preise für Vorleistungsgüter im Vorjahresvergleich vor allem bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Metallen und Kunststoffen, Papier und Pappe

Importierte Vorleistungsgüter hatten mit einem Plus von 15,4 % gegenüber September 2021 ebenfalls einen großen Einfluss auf die Veränderungsrate des Gesamtindex. Gegenüber dem Vormonat sanken die Preise hierfür um 0,6 %.

Düngemittel und Stickstoffverbindungen waren mit einem Plus von 148,8 % weiterhin erheblich teurer als im September 2021. Gegenüber dem Vormonat stiegen diese Preise um 17,2 %.

Höher als im September 2021 waren außerdem vor allem die Importpreise für Papier und Pappe (+42,2 %) sowie für Rohaluminium (+37,6 %). Auch Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+13,8 %) sowie Kunststoffe in Primärformen (+12,6 %) waren weiterhin deutlich teurer als vor einem Jahr. Während die Preise für Papier und Pappe gegenüber dem Vormonat weiter anstiegen (+2,1 %), wurden Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 1,1 % preiswerter importiert, Kunststoffe in Primärformen um 2,5 % und Rohaluminium um 2,9 %.

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 19,5 % über denen von September 2021 (+3,1 % gegenüber August 2022). Insbesondere Rohkaffee (+39,7 %) und Getreide (+29,8 %) waren weiterhin erheblich teurer als im Vorjahresmonat. Gegenüber August verbilligten sich jedoch Getreide um 0,3 % und importierte Kaffeebohnen um 0,6 %.

Die Preise für den Import lebender Schweine waren im September 2022 um 94,9 % höher als im Vorjahresmonat und stiegen auch gegenüber August 2022 kräftig (+11,0 %).

Importierte Verbrauchsgüter wurden binnen Jahresfrist 14,2 % teurer, vor allem bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+25,0 % gegenüber September 2021). Unter anderem lagen die Preise für Milch und Milcherzeugnisse mit +36,2 %, für pflanzliche und tierische Öle und Fette mit +32,1 % sowie für Fleisch und Fleischerzeugnisse mit +28,9 % erheblich über denen von September 2021. Im Vormonatsvergleich verteuerten sich die Verbrauchsgüter um 0,9 %.

Importierte Gebrauchsgüter kosteten im Durchschnitt 11,0 % mehr als im September 2021 (+1,0 % gegenüber August 2022).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im September 2022 um 8,1 % über denen von September 2021 (+0,6 % gegenüber August 2022). Teurer waren insbesondere Maschinen (+9,1 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+7,2 %).

Starke Anstiege bei Energieträgern und Vorleistungsgütern treiben Exportpreise

Der Index der Exportpreise lag im September 2022 um 16,8 % über dem Stand von September 2021. Im August 2022 und im Juli 2022 hatte die Jahresveränderungsrate bei +18,6 % beziehungsweise bei +17,0 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat August 2022 fielen die Exportpreise im Durchschnitt um 0,6 %.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten im September 2022 die Preissteigerungen bei den Energieträgern. Die Preise für Energieexporte waren 141,8 % höher als ein Jahr zuvor. Insbesondere Erdgas war bedeutend teurer als im September 2021 (+231,7 %), verbilligte sich aber gegenüber August 2022 um 8,9 %.

Die Preise für Vorleistungsgüter, die einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren haben, lagen um 16,9 % über denen von September 2021 (+0,2 % gegenüber August 2022). Hier waren insbesondere Düngemittel und Stickstoffverbindungen (+136,8 %) sowie Papier und Pappe (+37,0 %) erheblich teurer als im Vorjahresmonat.

Weitere Informationen:

Lange Zeitreihen können unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002 und 61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002 und 61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält auch die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2.

Eine Analyse der Energiepreisentwicklung bis einschließlich Februar 2022 im Vergleich zu den Preisentwicklungen während der beiden Ölkrisen 1973/1974 und 1979/1980 und der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 bietet die Pressemitteilung Nr. 171 vom 20. April 2022.

Die Importpreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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Quelle: http://www.presseportal.de

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